Der Dornier DO-80 Analogrechner

 

Die Dornier DO-80

Das System Dornier DO-80 ist der kleinste Analogrechner, der vom deutschen Hersteller Dornier entwickelt und gefertigt wurde. Das System wurde häufig in Lehr- und Ausbildungs- sowie in dedizierten Steuerungsanwendungen eingesetzt (beispielsweise in kleinen Kernreaktoren).

Das System ist ausschließlich mit Standardkomponenten aufgebaut - es gibt keine Zerhackerstabilisierung, keine Digitalinterfaces etc. Es ist ein herrlich einfacher, kleiner Analogrechner und ausgesprochen einfach zu warten und zu reparieren (selbst ohne Schaltpläne ist eine Reparatur möglich, mittlerweile finden sich diese Unterlagen jedoch dank Herrn Proell in der Bibliothek). Kaum ein Analogrechner lädt so sehr zum Spielen mit Differentialgleichungen ein wie die DO-80, die herrlich einfach und intuitiv zu bedienen und zu verschalten ist, wozu auch das gut beschriftete Steckfeld maßgeblich beiträgt.

Einer meiner beiden DO-80-Analogrechner wurde vom Institut für spanende Fertigung der Universität Dortmund gespendet, wofür ich Herrn Professor Weinert und Herrn Krückendorf von ganzem Herzen danken möchte. Die Mehrzahl der folgenden Bilder zeigen dieses System, da es in besserem Erhaltungszustand als das andere ist.

Das Bild links zeigt die ältere Version des Kontrolleinschubes, der (von oben nach unten) grob in drei Abschnitte unterteilt werden kann:

  • Die Übersteuerungsanzeigen sowie das analoge Voltmeter mit dem zugehörigen Anwahlschalter,
  • der zentrale Zeitgeber zur Steuerung der Integrierer,
  • die Schalter, mit deren Hilfe die Betriebsartenwahl vollzogen wird, sowie vier Taster, deren Kontakte als Handschalter auf das Steckfeld geführt sind.

Das Bild rechts zeigt im Kontrast hierzu die modernere Variante des Kontrollfeldes, das sich vor allem durch die Verwendung eines vierstelligen Digitalvoltmeters anstelle des analogen Voltmeters von seinem Vorgänger unterscheidet. (Anmerkung: Wenn dieses Instrument völligen Unfug anzeigt, liegt der Fehler mit hoher Wahrscheinlichtkeit in der stabilisierten 5 V-Versorgung - das Instrument reagiert sehr empfindlich auf Abweichungen von der Sollspannung sowie auf Brumm.)

Die folgenden Bilder zeigen die Rückansicht des Systems DO-80. Links sind die Trunkverbinder (vornehmlich zum Anschluß eines Oszilloskopes sowie eines externen Schreibers verwendet) sowie externe Steuereingäge zu erkennen, während rechts die Gesamtrückansicht des Systems zu sehen ist. Die busartige Verdrahtung der Rechenelemente ist hierbei gut zu erkennen.

Das Entfernen von Rechenelementen aus der DO-80 ist etwas schwierig: Zunächst muss die Rückwand entfernt werden, um die Rückseite der Module erreichen zu können. Nach dem Entfernen der Schrauben, die jedes Modul auf der Frontplatte halten, kann das Modul durch Drücken von der Rückseite aus nach vorne herausgedrückt werden. Wichtig ist hierbei, dass jeweils vier Rechenelementmodule mit einem Potentiometermodul verbunden sind, so dass stets eine solche Modulgruppe entfernt werden muss!

Die beiden folgenden Bilder zeigen den beinahe leeren Systemträger. Die verbleibenden Karten enthalten die Stromversorgung.

Die folgenden Bilder zeigen die verschiedenen analogen und digitalen Module, die in der DO-80 eingesetzt werden können.

Summierer von oben:

Top view of summer

Summierer von vorne:

Front view of summer

Integrierer von oben:

Integrator top view

Integrierer von vorne:

Integrator front view

Multiplizierer von oben:

Multiplier top view

Multiplizierer von vorne:

Multiplier front view

Funktionsgenerator von oben:

Function generator top view

Funktionsgenerator von vorne:

Function generator front view

Potentiometermodul von oben:

Potentiometer module

Potentiometermodul von vorne:

Potentiometer front view

Flipflopmodul von oben:

Flip flop module

Flipflopmodul von vorne:

Flip flop module front view

Zählermodul von oben:

Counter module

Zählermodul von vorne:

Counter module front view

Dokumentation:

 

 

ulmann@analogmuseum.org

11-JUL-2006, 27-JAN-2008, 29-DEC-2009