Die Ventilatoren liefen an, die Konsole piepste ohne
Unterlass und auf dem Display waren nur
Buchstabenbrösel zu sehen, die sehr an den Film
Matrix erinnerten. Offenbar funktionierte irgendetwas nach
der langen Zeit, während derer die Maschine nicht
betrieben wurde, grundlegend nicht mehr.
Um den Fehler eingrenzen zu können, entfernte ich alle
Karten, die nicht unbedingt für den Betrieb der
Maschine notwendig sind, d.h. alle analogen
Recheneinheiten, das DVM-Board, die digitalen
Koeffizientenpotentiometer etc., was aber leider nichts
am Erscheinungsbild des Fehlers änderte - auf der
Konsole waren immer noch nur Brösel zu erkennen, und
die Tastatur reagierte ebenfalls nicht.
Ein Test der Betriebsspannungen förderte dann schnell
die Fehlerursache zu Tage: Anstelle von -5 V, die für
den Prozessor beziehungsweise die ROMs und RAMs
benötigt werden, standen nur etwa -2.3 V zur
Verfügung. Nach dem Entfernen aller noch vorhandenen
Karten änderte sich an diesem Wert nichts, so dass
der Fehler offensichtlich im Netzteil selbst zu suchen
war.
Glücklicherweise ist die Stromversorgung der EAI 2000
sehr konservativ aufgebaut - jede Ausgangsspannung wird
von einem eigenständigen, nicht monolithischen
Linearregler geliefert, der im Wesentlichen aus einem
Operationsverstärker, einer Darlingtonstufe und
einer Schutzschaltung besteht, die eine Foldbackkennlinie
und einen Crowbarschalter implementiert und bei
Überlast bzw. -spannung aktiviert wird.
Meine erste Vermutung, dass der Fehler in der
Überspannungsschutzschaltung zu suchen sei, erwies
sich als nicht korrekt - vielmehr zeigte sich schnell,
dass das Zehngangpotentiometer, das zur Einstellung des
Linearreglers dient, schlicht und einfach defekt war.
Nach Austausch und Neusteinstellung dieses Potentiometers
stand die Ausgangsspannung von -5 V auch wieder in voller
Höhe zur Verfügung.
Im Anschluss hieran konnten alle zuvor entfernten Karten
des Mikrocomputers
wieder eingesetzt und die Maschine erneut eingeschaltet
werden. Auf den ersten Blick war das System wieder
betriebsbereit, bis sich nach einigen Minuten ein
Flackern auf dem Konsolbildschirm zeigte, der danach
ständig
zwischen der korrekten Anzeige und völligem Unfug
hin und her schwankte, d.h. es war noch ein weitere Fehler
vorhanden.
Nachdem kurzes Nachmessen zeigte, dass auch während
des Auftretens dieses Fehlers alle Versorgungsspannungen
in richtiger Höhe und ohne Brumm vorlagen, und sich
der Fehler zudem durch Rütteln provozieren ließ,
lag der Verdacht nahe, dass es sich entweder um eine
schlechte Lötverbindung oder einen Steckverbinder mit
schlechter Kontaktgabe handeln könnte (Probleme, die
ich beispielsweise auch bei meinen Telefunken
Tischanalogrechnern erlebt habe). Der Einfachheit halber
entfernte ich zunächst alle Karten des Microcomputers
und entfernte alle gesockelten ICs.
Nach dem Wiedereinsetzen der ICs sowie der Karten lief
die Maschine wieder stabil und auch nach einem
längeren Testlauf zeigte sich kein weitere Ausfall des
Digitalteiles, so dass im nächsten Schritt die
analogen Rechenelemente wieder eingebaut werden konnten.
Seitdem läuft die EAI 2000 klaglos, und das Einzige,
was noch zu tun bleibt, ist eine Rekalibration der
Rechenverstärker, da die Integrierer aufgrund der
fehlenden Nullpunkteinstellung der Verstärker schnell
davonlaufen.