Der EAI TR-10 Analogrechner

 

Die EAI TR-10

Bei der EAI TR-10 handelt es sich um den ersten (und kleinsten) volltransistorisierten (Tisch-)Analogrechner des Herstellers EAI (kurz für "Electronic Associates Inc."), der 1960/61 gebaut wurde. Wie das Typenschild zeigt, ist das System stolzes Mitglied der berühmten PACE-Familie von Analogrechnern.

Die beiden folgenden Bilder zeigen einige Details der Frontansicht der TR-10. Unten links sind die oberen Modulreihen zu sehen - ganz oben finden sich mehrere Koeffizientenpotentiometereinschübe, darunter einige Integrierer, Multiplizierer und Komparatoren. Das Bild unten rechts zeigt die vorhandenen zerhackerstabilisierten Doppelrechenverstärker mit ihren externen (!) Rückführungswiderständen (interessant ist an dieser Stelle die Feststellung, dass vergleichbare Systeme dieser Zeit wie beispielsweise die Telefunken RAT 700, die bereits 1959 eingeführt wurde, ausschließlich eingebaute Rückführungselemente verwendeten).

Die beiden folgenden Bilder zeigen das Bedienpanel - im Bild unten rechts sind die Nullpunktpotentiometer der Rechenverstärker hinter der geöffneten Frontklappe zu erkennen.

Die Backplane der TR-10 ist ausgesprochen einfach, wie die beiden folgenden Bilder zeigen:

Unten sind die Vorderseite sowie die Draufsicht eines typischen Doppelrechenverstärkers der TR-10 zu sehen (beide Verstärker eines solchen Moduls teilen sich einen gemeinsamen mechanischen Zerhacker).

Die folgenden vier Bilder zeigen zwei verschiedene Integrierer-/Speichermodule:

Der Parabelmultiplizierer, der in der TR-10 zum Einsatz gelangt, ist unten abgebildet. Bemerkenswert ist die recht hohe Packungsdichte, die zwei übereinander angeordnete gedruckte Schaltungen notwendig werden lässt.

Die beiden Bilder unten zeigen einen der nur halbbreiten Komparatoren:

Die Koeffizientenpotentiometereinheiten sind ausgesprochen einfach aufgebaut - jedes Potentiometer verfügt über einen Taster zur Anwahl und Einstellung.

Da es sich bei den verwendeten Koeffizientenpotentiometern nicht um Zehngang- sondern um einfache Kohleschichtpotentiometer handelt, wandte EAI einen interessanten Trick an, um dennoch eine halbwegs brauchbare Einstellgenauigkeit zu erzielen: Jedes Potentiometer verfügt über ein einfaches Untersetzungsgetriebe, das eine Auflösung ermöglicht, die grob einem Fünfgangpotentiometer entspricht.

Als preiswertes Einstiegsmodell verfügt die TR-10, wie bereits erwähnt, nicht über eingebaute passive Elemente, so dass alle Rechenverstärker mit Hilfe externer Widerstände zu Summierern verschaltet werden müssen. Die unten stehenden Bilder zeigen exemplarisch einige solche externen Widerstäde - die links gezeigte Variante wird als Rückführungswiderstand bei Summierern eingesetzt, während die Widerstände im rechten Bild als Eingangswiderstände bei Summierern und Integrierern verwendet werden.


Dokumentation:

 

 

ulmann@analogmuseum.org

11-JUL-2006, 25-JAN-2007, 26-JAN-2008, 29-DEC-2009