Der MEDA 43 Analog-/Hybridrechner

 

Die MEDA 43

Die MEDA 43 ist einer der letzten Analog-/Hybridrechner, die in der ehemaligen Tschechoslowakei entwickelt und hergestellt wurden. Hierbei handelt es sich um das letzte Modell der MEDA-Baureihe, die in den Ländern hinter dem eisernen Vorhang weite Verbreitung fanden. Die im Folgenden dargestellte Maschine wurde in den späten 1970er Jahren hergestellt (konkret vermute ich, dass das Produktionsjahr 1977 war, was vor allem bei einem Vergleich hinsichtlich der technischen Umsetzung interessant ist - allein das 15 Jahre ältere System RA 741 von Telefunken weist eine deutlich höhere Packungsdichte auf und ist der MEDA in technischer Hinsicht durchaus überlegen).

Die folgenden Bilder stammen von zwei Systemen, die von Herrn Manfred Kindler dem Analogrechnermuseum zur Verfügung gestellt wurden, wofür ich ihm von Herzen danken möchte.

Das Bild oben zeigt das Gesamtsystem. Es handelt sich um einen Tischanalogrechner, der vollbestückt etwa 100 kg wiegt und mehr oder weniger in drei Grundeinheiten unterteilt ist, wie unten gezeigt (von links nach rechts):

  • Die eigentlichen Recheneinheiten - hiervon existieren zwei Reihen zu je 10 Modulen, die jeweils zwei identische Einheiten umfassen (man beachte die geringe Packungsdichte!).
  • Unter diesen beiden Reihen mit Rechenelementen befindet sich ein Steckfeld, das den Zugang zu den Funktionsgeneratoren, den Koeffizientenpotentiometern sowie den Integrationskondensatoren ermöglicht.
  • Der untere Teil des Rechners beinhaltet die Operatorkonsole. Auf ihrer linken Seite befinden sich die Schalter zur Steuerung des Rechenablaufes (Pause, Rechnen, Halt, Repetierendes Rechnen etc.), in der Mitte die Übersteuerungsanzeigen sowie auf der rechten Seite das zentrale Kompensationsinstrument.

Das Bild unten zeigt ein auswechselbares Steckfeld für die MEDA 43. Dieses Steckfeld kann vor der eigentlichen Front des Rechners montiert werden und kontaktiert die dahinterliegenden 4mm Buchsen mit Hilfe sehr (!) fragiler Federkontakte.

Die drei folgenden Bilder zeigen, von links nach rechts

  • die Verdrahtung der analogen Rechenelemente (man beachte die großzügig dimensionierten Stromschienen),
  • die Integrationskondensatoren, die sich hinter dem Steckfeld und den Koeffizientenpotentiometern befinden sowie schlußendlich
  • die sieben Steckverbinder, mit deren Hilfe bis zu sechs zusätzliche MEDA 43 angeschlossen werden können.

Die folgenden Bilder zeigen drei Ansichten des TZP10-Moduls, das ein Paar zerhackerstabilisierte Rechenverstärker enthält, die als Summierer eingesetzt werden.

Die nächsten Bilder zeigen drei Ansichten des TZP11-Moduls, das ein Paar zerhackerstabilisierte Breitbandverstärker enthät, die - zusammen mit den oben gezeigten Integrationskondensatoren - Integrierer bilden können.

Unten ist ein TVZ10-Modul abgebildet, das ein Sample/Hold-Paar enthält.

Ein TDQ10-Modul, das ein Multiplizierer-/Dividiererpaar enthält, zeigen die folgenden Bilder:

Die untenstehenden Bilder zeigen das Modul TDN10, das ein Paar nicht linearer Glieder enthält:

Der Doppelkomparator TZK10 ist unten zu sehen:

 

 

ulmann@analogmuseum.org

11-JUL-2006, 26-JAN-2008