Der Selbstbauanalogrechner von Herrn Dr. Vogel

 

In den vergangenen Tagen hatte ich das Vergnügen, den kleinen Selbstbauanalogrechner, den Herr Dr. Vogel entwickelt hat, nachzubauen, wobei ich Herrn Dr. Vogel von ganzem Herzen für das Überlassen eines vollständigen Platinensatzes danken möchte.

Die folgenden Bilder zeigen den Verlauf meiner Nachbauaktivitäten, an deren Ende heute ein wunderschöner, kleiner Analogrechner steht, den ich sicherlich häufig als Demonstrationsrechner an der Hochschule und bei Vorträgen einsetzen werde.

Die Abbildung zur Linken zeigt die Einzelteile des Rechners (zumindest fast alle) - einiges fand sich in meiner Bastelkiste, anderes, beispielsweise das Aluminiumgehäse, 2mm Buchsen sowie einige Widerstände etc. musste bestellt werden.

Die folgenden Bilder zeigen zunächst die Frontplatte, deren Bohrungen entsprechend vergrößert werden mussten sowie die fertig bestückte Frontplatte in Vorder- und Rückansicht. Leider stellte sich heraus, dass die Frontplatte, die aus Epoxidplatinenmaterial gefertigt ist, zu dünn für die verwendeten Zehngangpotentiometer ist, auf die sich die Präzisionsdrehknöpfe nicht montieren ließen. Dieses Problem wurde durch Anfertigen von vier Unterlegblechen gelöst, die für den richtigen Abstand sorgen.

Die beiden folgenden Bilder zeigen die fertig bestückte Platine sowohl von der Bestückungs- als auch von der Lötseite aus betrachtet. Da ich leider keine SMD-Widerstände zur Hand hatte, die eigentlich auf der Lötseite Verwendung finden sollten (und darüber hinaus auch zu zittrig zum Löten von SMD-Bauteilen bin), habe ich normale, axial bedrahtete Metallfilmwiderstände stehend montiert, was ausgesprochen gut funktioniert hat.

Die Abbildung zur Rechten gibt einen Eindruck vom Zusammenbau des ganzen Systems. Die Verdrahtung gestaltete sich als etwas fummelig, ging aber doch besser als befürchtet von der Hand.

Die beiden folgenden Abbildungen zeigen den fertiggestellten Rechner noch ohne sein Gehäse und ohne bestückte ICs von der Bestückungs- sowie von der Lötseite aus betrachtet:

Die beiden letzten Abbildungen zeigen den Rechner mit dem ersten gesteckten Testprogramm (nach erfolgtem Abgleich, versteht sich) sowie das fertige Gerät in seinem Gehäse (es wurde danach selbstverständlich noch einmal gründlich gereinigt :-) ).

Mein Nachbau weist einige kleine Unterschiede zu Herrn Dr. Vogels Originalrechner auf, die ausschließlich der Tatsache geschuldet sind, dass mir einige Bauelemente nicht zur Verfügung standen. Konkrete Abweichungen sind die Folgenden:

  • Es wird ein einfacher (und zugegebenermaßen unpräziser LM 317 für die Stabilisierung der positiven Maschineneinheit verwendet. Dies machte eine kleine Schaltungsänderung nötig, da die Außenbeschaltung des LM 317 von der der ursprünglich vorgesehenen Referenzspannungsquelle abweicht.
  • Anstelle der Verstärker LF 355 und LF 353, die nicht zu bekommen waren, setze ich meine Lieblingsbausteine TL 081 und TL 082 ein. Leider benötigt der TL 081 zur Nullpunkteinstellung eine negative Vorspannung, der LF 355 jedoch eine positive, so dass ich, da ich nicht so stark in die Schaltung eingreifen wollte, zunächst die entsprechenden Pins (1 und 5) hochgebogen habe - langfristig werde ich auf jeden Fall auf LF 355 und LF 353 umrüsten.
  • Anstelle des Multiplizierers AD 534K wird hier ein AD 734 eingesetzt, der einfacher zu bekommen war. Dies erforderte eine kleine Schaltungsänderung, da hier die Pins 3, 4 und 5 auf Masse gelegt werden müssen.

 

 

ulmann@analogmuseum.org

29-MAR-2010